- Jeff war Kampfflieger in der AirForce - unter anderem auch in Vietnam. 11 Jahre seines Lebens hat er in diese Tätigkeiten investiert. Irgendwann hat er realisiert, dass seine Kameraden in diesem gefährlichen Beruf ihre Leben verlieren und er hat sich dazu entschieden, in die Privatwirtschaft zu wechseln. Ken war übrigens bei den Marines - aber dazu ein andermal mehr.
- Jeff wechselte in den Medizinbereich und hat dort auch seine Doktorarbeit zur Krebsforschung geschrieben ("Was bringt eine Zelle dazu, zu einer Krebszelle zu werden?").
- Ein Schlüsselerlebnis war damals, dass er mit einigen Leuten aus dem Krankenhaus einen Flugzeugträger im aktiven Dienst besichtigt hat. Jeder an Deck - auch der Rangniedrigste auf dem untersten Deck - konnte ihnen jederzeit sagen, was die Mission des Schiffes war. Die Leute im Krankenhaus konnten das nicht von sich behaupten - nicht einmal die Ärzte kannten die Mission.
- Die ersten tiefen Berührungen mit Projektmanagement gab es danach im Bankensektor. Von diesen wurde er angeworben, um ein eher technisches Problem zu lösen.
- Er musste feststellen, dass es
so many projects that were crashing and burning
gab - genau wie damals im militärischen Flugdienst mit seinen Kameraden. - Er begann diese Situation mit den Methoden, die er auch im Rahmen seiner Doktorarbeit genutzt hatte, zu analysieren. Das Ergebnis war erstaunlich: Die Projekte waren immer zu spät; Druck kam von oben; Todesmärsche wurden angeordnet; die Leute hatten einen Hang zum Burnout und definitiv keinen Spaß an der Arbeit; Je größer der Druck wurde, desto mehr Verspätung bekam das Projekt; auch Conways Law ("an organization's structure will reflect in the code") war offensichtlich
- In der Arbeit mit jungen Startups versuchte Jeff dann, Gegenmittel zu entwickeln. Das begann mit einer ausführlichen Recherche von 30 Jahren Harvard Business Review.
- Fündig wurden sie schließlich im Aufsatz New New Product Development Game von Nonaka und Takeuchi. Darin wurden sechs Erfolgsfaktoren der erfolgreichen Unternehmen genannt:
- Eingebaute Instabilität
- Selbstorganisierende Projektteams
- Überlappende Entwicklungsphasen
- Multilearning
- sanfte Kontrolle / Selbstkontrolle
- Organisationsweiter Lerntransfer
- Jeff übernahm diese Punkte als Basis und entwickelte sie mit Hilfe anderer Erfolgsgeschichten (zum Beispiel von Borland) weiter. Den Namen behielt er bei.
- Irgendwann während dieses Prozesses entschlossen sich Jeff und Ken - der zu diesem Zeitpunkt bereits ähnlich weit in seinen Überlegungen und Bemühungen gekommen war - zusammenzuarbeiten.
- Kurz danach gab es dann die OOPSLA - auf dem es quasi den offiziellen Kick-Off für Scrum gab.
Ich finde diese Einblicke spannend und hoffe, dass ihr euch auch daran erfreuen konntet. Ich werde mal sehen, ob ich von Ken eine ähnlich detaillierte Sicht finde. Sonst frage ich ihn, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.